Die nächste große Revolution sind Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker

Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker

Der 3D-Druck wird den nächsten großen Knall in vielen Branchen auslösen. Auch in der Musikinstrumenten-Branche wird es ordentlich scheppern, wenn Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker kommen. Denn wenn man sich sein Instrument im Netz zusammenstellen, Baupläne kostenlos aus der Open-Source-Community laden und das dann per 3D-Druck günstig ausdrucken kann, werden einige Marken und Händler nicht mehr viel verkaufen können. Und jetzt komm mir nich mit „Vintage kann man nicht nachbauen“. Kann man nämlich doch, wenn man schon jetzt ein Steak aus dem Drucker lassen kann (Biotinte macht’s möglich), dann lässt sich auch die Holzstruktur einer alten eingeschwungenen Gitarre aus feinstem Mahagoni nachbauen. Wir wetten ne Kiste Schnaps drauf!

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Video-Link: https://youtu.be/iGLRRfvjynU

Einmal die Free-Bird-Gitarre, bitte…

Eine der geilsten Erfindungen im Star-Trek-Universum ist und bleibt der Replikator. Da entsteht aus dem Nichts ein dampfend heißer Kaffee (inklusive Tasse), größere Modelle können ganze Fabriken errichten. Das ist natürlich Science-Fiction-Utopie, allerdings hat die 3D-Druck-Technologie inzwischen nahezu unglaubliche Fortschritte gemacht.

Forscher in aller Welt befassen sich intensiv mit den Möglichkeiten, die diese relativ jungen Methoden bieten. An der Universität von Connecticut hat es ein Team aus Musiktheoretikern und Fachleuten für Computertomographie (kurz: CT) vor einiger Zeit geschafft, neue Erkenntnisse auch für Musiker interessant zu machen. Sonst kannten Mucker den Begriff „CT“ ja höchstens im Zusammenhang mit medizinischen Untersuchungen nach zu wilden Bühnenshows.

Sie Dir das Video an und Dir wird klar, welche Relevanz Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker in ein paar Jahren haben wird.

Dank der im Video gezeigten Erfolge der Wissenschaftler können nun historische Instrumente wieder gespielt werden, etwa diverse Originalinstrumente von Adolphe Sax, dem Erfinder des Saxofons (und ja, der hieß tatsächlich so). Dafür wurden die fragilen und nicht mehr benutzbaren Originalmundstücke bis auf einen tausendstel Millimeter genau vermessen und dann mit Hilfe eines 3D-Druckers nachgebaut. Das Resultat und die bewegten Gesichter aller Beteiligten sprechen für sich.

Keine Werbung und keine Innovationen – Wer braucht denn noch die Hersteller?

Jetzt mal im Ernst: In Zeiten, in denen die meisten Marken ihre Instrumente sowieso in den selben Fabriken in Asien herstellen lassen, ist es mit den Unterscheidungsmöglichkeiten schon etwas schwierig. Und dann kommt da noch die fehlende emotionalen Bindung an eine Marke. Denn Hersteller und Vertriebe schalten keine Werbung mehr für ihre Produkte und haben von Image und Branding so wenig Ahnung wie nie zuvor. Ohne bahnbrechende Innovationen (nein, Instrumente über das Smartphone steuern ist keine echte Innovation) und fehlende Werbung rast die Austauschbarkeit auf ein enorm hohes Level. Und der Musiker ist nur schwer zum Kauf eines neuen Instrumentes zu bewegen. Warum sollte man als User dann nicht auf die Customized Instrumente aus dem 3D-Drucker zurück greifen? Customizing ist Trend und es ist ja auch irgendwie geiler, wenn dann der eigene Name auf der Kopfplatte der Gitarre aus dem 3D-Drucker steht. Zumal dieser Gewinn an Persönlichkeit auch wieder ganz neue Designs hervorbringen wird, die Bands dann zu ihrem Markenzeichen machen können.

Weitere Beispiele, die die Zukunft der Instrumente aus dem 3D-Drucker zeigen

Optimisten sehen hier schon ein Zeitalter ungeahnter Möglichkeiten – und das gilt insbesondere für Musikinstrumente. Bezahlbare 3D-Drucker für den Hausgebrauch findet man längst an jeder Ecke, und natürlich gibt es schon die ersten Freaks, die austesten, was denn da so gehen könnte. Wie diesen Herrn etwa, der sich in Heimarbeit seinen eigenen Gitarrenkorpus zusammenzimmert. Hört am Ende einfach mal selbst und fragt euch, ob das wirklich so beschissen klingt, wie manche erwarten könnten. Den gleichen Ansatz verfolgt ein gewisser Olaf Diegel, der hier zeigt, was im industriellen Bereich schon jetzt möglich ist. Und wer es optisch abgefahrener mag, sollte einen Blick auf die Kreationen von Eric Goldemberg werfen.

Der aktuelle Status des 3D-Drucks

Wenn wir ehrlich sind, werden wir vermutlich noch sehr lange auf die Dienste von Gitarrenbauern zurückgreifen müssen. Was natürlich völlig OK ist. Aber die Vorstellung, sich eines Tages wie Captain Picard auf der Enterprise mit „Computer: Eine Les Paul, 59er Baujahr, gut eingeschwungen bitte!“ eine Klampfe zu bestellen, ist schon ein verflucht verlockender Gedanke.

Man darf nicht vergessen, dass der 3D-Druck und seine Technologie noch ganz am Anfang stehen. Die Tinten sind noch nicht perfekt, der Druck zu grobkörnig und die Pläne noch nicht ganz ausgefeilt. Etwa wie damals das Schwarz-Weiß Fernsehen, Internet per Modem, Telefon mit Wählscheibe und 800-Pixel breite Websites. Wer aber heute mit seinem Smartphone durch die Gegend läuft, das mehr kann, als ein kompletter PC vor 10 Jahren, der wird wahrscheinlich verstehen, was hier noch für Potential besteht. Es werden Musikinstrumente aus dem 3D-Drucker kommen, deren Details, Sound und Personalisierbarkeit mit klassischen Mitteln nicht zu machen sind.

Keinen Bock zu warten, bis Musikinstrumente aus dem 2D-Drucker kommen? Gebrauchte Musikinstrumente wirds immer geben. Die meisten auf GearDude!

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Quelle: Youtube / UConn